Allergische Erkrankungen – ein Schwerpunkt in unserer Praxis
Als Asthma- und Neurodermitistrainer gehören allergische Erkrankungen zu den Schwerpunkthemen in unserer Praxis. Die Zahl der Allergiker nimmt zu. Und häufig sind auch schon Kinder betroffen, ja sogar Säuglinge.
Die Ursachen sind: Vererbung und Umwelteinflüsse, bzw. eine Mischung daraus.
Kinder haben ein besonders hohes Risiko, wenn beide Eltern Allergiker sind und ein speziell noch höheres Risiko, wenn diese gegen dasselbe Allergen (den Stoff, gegen den das Immunsystem allergisch reagiert) reagieren, also zum Beispiel Gräserpollen. In diesem Fall haben die Kinder ein 70%iges Risiko ebenfalls Allergiker zu werden. Dann nimmt das Risiko ab: ist nur die Mutter, nur der Vater, nur ein Geschwisterkind betroffen? Keiner in der Familie bisher? Im letzteren Fall landen wir bei einem Risiko zwischen 6 und 10 %, je nach Studie. Nicht immer bekommen die Kinder genau dieselben Allergien wie ihre Eltern….
Als allergische Erkrankungen kennen wir:
1. Neurodermitis, d.h. die durch Allergene (meist Nahrungsmittel) ausgelöste Entzündung der Haut. Allerdings muss man einfügen, dass nicht alle Neurodermitiker Allergiker sind, es ist eben die Reaktion der Haut auf ein oder mehrere Allergene bei einem Allergiker. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder sind von dieser Form der Allergie betroffen. Als Therapie eignen sich Cremes, Salben, und wenn es sich um eine allergisch ausgelöste Neurodermitis handelt, dann hilft es natürlich auch, das Allergen zu meiden, also z.B. das Nahrungsmittel nicht mehr zu füttern oder auch als stillende Mutter nicht mehr zu sich zu nehmen. Meist dauert die Sache Monate bis ein paar Jahre, dann aber verschwindet sie mehr und mehr, bei vielen Patienten sogar vollständig. Übrig bleibt dann eine empfindliche, trockene Haut. (Ausführliche Infos zu Neurodermitis finden Sie auch unter „Unsere Kompetenz“.)
2. Eosinophile Kolitis: sie äußert sich durch blutige Stühle, wenn das Allergen in den Darm kommt. Dies kann auch passieren, wenn eine stillende Mutter das Allergen isst oder trinkt (z.B. Kuhmilch). Fast ausschließlich sind Säuglinge betroffen, d.h. Kinder unter 1 Jahr. Diese unangenehme Sache verschwindet Gott sei Dank nach ein paar Monaten bis einem Jahr (in der Regel). Dann wird auch das Nahrungsmittel, das das Problem ausgelöst hat, wieder vertragen. Es beibt nichts zurück.
3. Asthma bronchiale. Die die Allergie verursachenden Zellen sitzen in der Bronchialschleimhaut und „flippen nach Kontakt mit dem Allergen aus“, schütten Substanzen aus, die in den Bronchien zu Entzündung der Schleimhaut, Produktion von zähem Schleim und einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur führen. Es kommt zu verminderter Leistungsfähigkeit und manchmal sogar zur Atemnot. Meist sind Schulkinder, Jugendliche oder Erwachsene vom allergischen Asthma betroffen, es kommt aber auch immer häufiger bei Kleinkindern vor, sogar bei Säuglingen. Bei Letzteren gibt es aber auch Asthma, das nicht allergisch bedingt ist und sich „auswächst“ mit der Zeit. Dann reagieren die o.g. Zellen („flippen aus“) auf Infekte. Und Kleinkinder haben viele Infekte! Manche dieser Kinder mit bronchialer Überempfindlichkeit (so nennt sich das) müssen daher über die ganze Infektzeit inhalieren! Die gute Nachricht: wenn keine Allergien dazu kommen verschwindet das Problem (zumindest fast) ganz. Für Patienten mit allergischem Asthma gibt es die Möglichkeit einer Hyposensibilisierungsbehandlung um das Asthma zu heilen. Selten wird es während der Pubertät aber auch von alleine besser, so dass wenig oder keine Therapie mehr notwendig ist. Verschwinden wird es eher nicht. (Ausführliche Infos zu Asthma finden Sie auch unter „Unsere Kompetenz“.)
4. Heuschnupfen. Eine rein allergische Erkrankung. Sehr lästig. Die ärgernden Zellen sitzen in der Schleimhaut der Nase und der Augen. Es gibt Medikamente, die helfen, z.T. als Tropfen oder Spray oder Tabletten. Manchmal wird es über die Jahre besser. Häufig ist der Heuschnupfen mit Asthma kombiniert. Als Therapie der Wahl gilt bei Heuschnupfen, der die Lebensqualität beeinträchtigt: Hyposensibilisierung.
5. Orales Allergiesyndrom: Allergische Asthmatiker und Heuschnupfenpatienten erleben manchmal Brennen oder Juckreiz im Mund beim Verzehr bestimmter Nahrungsmittel. Dies ist auf Kreuzallergien zwischen diesen Nahrungsmitteln und Pflanzenpollen zurückzuführen (z.B. Birke/Apfel). Manchmal muss man Tabletten nehmen, wenn es schlimm wird. Ansonsten hilft nur Vermeidung des betreffenden Nahrungsmittels. Bei Äpfeln sind oft nicht alle Sorten gleich schlecht verträglich. Das orale Allergiesyndrom kann bei einer Hyposensibilisierungsbehandlung wegen Asthma oder Heuschnupfen besser werden. Kein Versprechen.
6. Anaphylaxie: manche Patienten reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel (Nüsse, Fisch, Kuhmilch, Hühnerei) oder Bienen-/Wespenstiche mit einer schweren, lebensgefährlichen Symptomatik: Blässe, Erbrechen, akutes Asthma, Kreislaufkollaps, Schwellung des Gesichts, oder auch nur der Augenlider oder Lippen, generalisierte Ausschlag. Für Biene/Wespe kann eine Hyposensibilisierung durchgeführt werden. Bei den Nahrungsmitteln nicht immer. Dann gilt: Strikte Vermeidung, Mitführen eines Notfall Behandlungssets.
Falls Sie eine Allergie bei Ihrem Kind befürchten, sprechen Sie mit einem von uns.